Leben mit Depressionen

by - Freitag, Juli 03, 2020



Ich fühle mich wie in einem Gefängnis. Die Vergangenheit lässt mich nicht los. Ich befinde mich wieder in der Opferrolle. Fühle mich schwach und hilflos. Stecke in dieser Zeit fest und kann mich nicht in das hier und jetzt versetzen. Bin gefangen in der Vergangenheit. Alles um mich herum wirkt so unwahr. Ich befinde mich in meiner eigenen Matrix.
Sicherlich haben viele von uns etwas unschönes erlebt. Wurden gemobbt, geschlagen oder vielleicht sogar sexuell missbraucht. Vielleicht ist auch ein geliebter Mensch von uns gegangen oder wir haben eine schlechte Kindheit erlebt. 


Einige von uns haben damit bestimmt schon abgeschlossen und befinden sich nicht mehr in dieser Opferrolle. Glückwunsch, an dieser Stelle. Ihr habt einen schweren Weg beschritten und seid an eurem Ziel angekommen. Doch was passiert wenn man da nicht mehr rauskommt?

Ich habe mein Ziel noch lange nicht erreicht. Ich bin auf dem Weg weiter gekommen aber trotzdem habe ich noch keinen sicheren halt gefunden. Obwohl mein mann immer für mich da ist. Es kommen immer mal wieder Phasen, da fühle ich mich kraftlos und weiß nicht mehr wie ich alles noch schaffen soll.
Depression ist eine Krankheit. Auch wenn sie immer noch nicht so anerkannt wird wie eine Grippe. Es gibt viele die sagen, dass diese Krankheit völlig heilbar ist. Ich bin da anderer Meinung. Ich finde die Krankheit ist nicht komplett heilbar aber man kann lernen damit umzugehen. Wenn man dann wieder diese Phasen hat muss man nur wissen, dass man wieder rauskommt und vor allem muss man wissen wie man wieder rauskommt.

Eines ist sicher Selbstverstümmelung ist keine Lösung. Das musste ich leider am eigenen Leib erfahren. Für den Moment war der Schmerz in meiner Seele, in meinem Herzen gelindert. Doch was hat es mir gebracht? Ich habe Narben davon getragen, die wirklich unschön aussehen. Mir waren die Narben lange Zeit peinlich. Oft wurde ich darauf angesprochen. habe lügen erzählt, weil ich keinem zeigen wollte wie es mir geht. Ich wollte, dass mich die anderen nicht für verrückt halten. Wenn man diese unerträglichen Schmerzen spürt, das Gefühl als würde einer die kehle zu drücken und das Herz in seinen Händen zusammen drücken. Das hämmern im Kopf und diese Stimmen, die dich nieder machen. Wie kommt man da wieder raus?

 

Natürlich muss jeder seinen eigenen Weg finden. Mir hilft es etwas darüber zu reden. Es anzunehmen wie es ist und auch darüber zu schreiben.

 

Ich gebe dir einige Tipps, die du mal ausprobieren kannst


Führe ein Tagebuch und schreibe deine Gefühle auf.

Dabei kannst du alles rauslassen, was dir auf der Seele liegt.

Vorteil: Du machst das für dich alleine. Hauptsache, du hast dich jemanden geöffnet. Auch wenn es nur dein Tagebuch ist. Dir wird es dadurch schon etwas besser gehen und falls nicht oder du dich schlimmer fühlst, suche dir eine Person der du vertrauen kannst und rede mit dieser Person.

 

Gehe spazieren oder joggen. Sport tut nämlich nicht nur dem Körper gut, es befreit auch unsere Seele. Wenn du lieber Krafttraining machst, tanzen magst oder ein Boxtraining interessant wäre, probiere es aus. Denn nur du kannst wissen, was dir gut tut.

 

Schreie laut los. Am besten in ein Kissen oder gehe dafür in den Wald.

 

Weine dich einfach mal aus. Das muss manchmal einfach sein.

 

Gönne dir etwas dass Dir gut tut. Befreie deinen Kopf und befreie deine Seele.

Sei lieb zu dir selbst. Sage dir, dass du nicht alleine bist und das du es verdient hast zu leben. Denn du bist etwas ganz besonderes.


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